Waisenheim für Knaben

Das Waisenheim im Zentrum der heiligen Stadt Varanasi beherbergt rund 30 Knaben. Die Knaben profitieren von einer Ausbildung, regelmässigen Mahlzeiten und einem Zuhause.

Alle Knaben sind Voll- oder Halbwaisen. Die Sieben- bis Fünfzehnjährigen wurden von einer lokalen Organisation von der Strasse geholt und ins Heim gebracht. Während dem Tag übernimmt das Waisenheim die Funktion einer Schule: die Knaben erhalten kostenlosen Unterricht in Englisch, Mathematik, Sanskrit, Veda, Yoga und Meditation. Die landesübliche Religion steht im Zentrum der Ausbildung, aber auch wichtige Aspekte der täglichen Hygiene werden vermittelt.

Täglich werden im Waisenheim jeweils drei Mahlzeiten gemeinsam eingenommen. Abends führen die Knaben an den Ufern des heiligen Flusses Ganges spirituelle Rituale durch. Dies ist eine sehr grosse Ehre für die eigentlich obdachlosen Kinder, da diese heiligen Rituale sonst nur von höheren Kasten durchgeführt werden dürfen.

Einige der Waisen haben das Waisenheim und die Schule nach einer erfolgreich absolvierten Ausbildung/Schulzeit bereits verlassen und sind an der Banaras Hindu University aufgenommen worden.

Die Stiftung VARIWA hat als eine der ersten ein solches Projekt in Varanasi gestartet. Um eine seriöse Grundlage zu schaffen und Misstrauen zu verhindern, war es am Anfang wichtig, dass nur Knaben im Projekt aufgenommen wurden. Der Grund für diese Entscheidung liegt darin, dass Behörden und Anwohner die Aufnahme von Mädchen sehr rasch mit Prostitution verbinden. Deshalb ist es essentiell, dass zuerst ein gutes Image etabliert werden kann und erst in einem zweiten Schritt die Beherbergung von Mädchen in Betracht gezogen wird.